Projekte: 2015
Arzl i. P. - Wald Oktober 2015: Auf der Grundparzelle 5902 in Arzl i. P. / Ortsteil Wald, die inmitten eines prähistorisch-römischen Siedlungsgebietes liegt, ist die Erbauung eines unterkellerten Wohngebäudes geplant. Die archäologische Sondierung des 465 m2 großen Grundstücks ergab wie erwartet eisenzeitliche und römische Siedlungsspuren. Letztere zeigten sich in Form eines mit Mörtel gebundenen und im lagigen Schalenmauerwerk errichteten Gebäuderestes, der u.a. mit einem steinrollierten Estrichboden ausgestattet war. Zahlreiche Pfostenlöcher in den Suchschnitten wiesen zudem auf ältere Gebäude in Holzbauweise hin.
Bregenz August 2015: Im Zeitraum zwischen dem 17.08. und dem 19.08.15 sollte in Bregenz in der Augasse 10 eine geplante Baugrube mit Hilfe von zwei Suchschnitten archäologisch sondiert werden. Die jeweils west- und östlich der bestehenden Villa gesetzten 24 bzw. 30 m langen und 1,50 m breiten Suchschnitte ergaben keinerlei römische oder urgeschichtliche Kulturschichten, da das Gelände bereits früher massiv umgelagert worden war.
Schwendau - Burgstall Juli/August 2015: Aufgrund der Initiative von Stefan Wechselberger gab die Gemeinde Schwendau die Untersuchung von Mauerresten auf dem sog. Burgstall in Auftrag. Innerhalb einer 14,20 m2 großen Grabungsfläche wurden so die Reste der Fundamente und des aufgehenden Mauerwerks einer mehrphasigen baulichen Struktur untersucht. Die Errichtung des älteren Baurests könnte aufgrund der Mauerstärke und Bautechnik noch vor dem 12. Jahrhundert datieren. Das daran angesetzte, wesentlich jüngere Mauerwerk ist zeitlich - aufgrund des Fundmaterials - nach dem 17. Jahrhundert anzusetzen.
Ellbögen Juli 2015: Nach dem Abschieben eines Teils der Parzelle 100/1 in Ellbögen für einen aufgeschotterten Platz wurden wir nach einer Fundmeldung dorthin gesandt, um den Rest des Oberbodenabtrages archäologisch zu begleiten und die Befunde zu dokumentieren. Dies geschah zwischen dem 23.07 und 24.07.2015. Die dabei aufgefundenen Strukturen beschränkten sich auf einzelne Gruben mit Verziegelungsspuren und etwas bronzezeitliche Keramik.
Innsbruck/Arzl Juli 2015: Notgrabung in der Eggenwaldgasse nach der Fundmeldung menschlicher Knochen während des Baus eines Einfamilienhauses. Im südlichen Teil der Baugrube konnten 9 Körpergräber ausgemacht werden, die laut dazugehörigem Fundmaterial in das frühe Mittelalter (6./7. Jh.) gehören. Daneben wurde ein kleiner Ausschnitt eines während der gesamten römischen Kaiserzeit genutzten Bestattungsplatzes mit Brandschüttungsgräbern und Urnengräbern untersucht.
Thaur/Kiechlberg Juni 2015: Baubegleitung im Zuge der Neuanlegung eines Fußweges auf der Südseite des Kiechlberges. Im Bereich der Wegtrasse westlich des zur früh- bis hochmittelalterlichen Burganlage gehörenden Kammertores war das Versturzmaterial der Ring- und Tormauern liegen geblieben, welches während der Arbeiten mit dem Bagger entfernt worden ist.
Telfs/Schlossbichl Juni 2015: Forschungsgrabung in Zusammenarbeit mit der bayerischen Grabungsfirma Digit-Company im Auftrag der Marktgemeinde Telfs. Durch eine Vielzahl von Sondengeher-Funden, die 2014 anonym der Gemeinde übergeben worden waren, rückte der Schlossbichl westlich von Telfs ins Interesse der Wissenschaft. Während der einwöchigen Grabungskampagne wurden 4 Suchschnitte an markanten Stellen angelegt, um die stratigrafischen Verhältnisse abklären und in der Folge die Nutzung der markanten Hügelkuppe während der Eisen- und Römerzeit näher beleuchten zu können.
Serfaus Mai 2015: Zwischen dem 04.05. und dem 08.05.2015 wurden in der Pfarrkirche zu Maria Himmelfahrt in Serfaus die Neuverlegungen von Elektrokabelsträngen im Kirchenboden archäologisch begleitet. In insgesamt sechs, zumeist nur sehr schmalen Schnitten, konnte dabei in Chor und Sakristei der Untergrund dokumentiert werden. Auch im Friedhof wurde die Verlegung eines nicht sehr tiefen Leitungskanals von uns beaufsichtigt. Lediglich innerhalb der Sakristei wurden bei diesen Arbeiten ein älterer Gebäuderest (Vorgängersakristei) und Reste eines barocken Schieferplattenbodens gefunden.
Fließ Mai 2015: Auf der Parzelle GP 975/13 in Fließ/Ortsteil Silberplan konnten vom 26.05. bis zum 27.05.2015 die Reste eines urgeschichtlichen Gebäudes in einer bereits verfüllten Baugrube aufgenommen werden. Nach dem groben Putzen der Grubennordwand konnten die Reste eines verkohlten Holzbodens ausgemacht werden, der im Westen an einen Mauerrest anlief. Darüber befand sich ein massiver Steinversturz. Auf Grund des aufgelesenen Fundmaterials wird das Gebäude bronzezeitlich zu datieren sein.
Fliess - Kaunergrat Mai 2015: Südlich des bestehenden Kulturparkzentrums Kaunergrat wurde auf der Gst. Nr. 5286/1 ein neuer Parkplatz eingerichtet. Auf der Baufläche wurden zwei Suchschnitte angelegt, in denen markante Geländeformationen untersucht wurden. Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um verrollten Felsbruch handelte, der bei der Wegegestaltung in den 1980er Jahren entstanden war. Am Projekt wirkten Verena Streng, Lukas Gundolf, Pascal Kositz und Daniel Lueger, vier Studenten der Archäologien der Universität Innsbruck mit, die die wissenschaftlichen Untersuchungen unentgeltlich unterstützten.
Feldkirch/Burg Tosters April/Mai 2015: Fortsetzung der archäologischen Grabung im Bergfried der Tostner Burg. Im Fokus der Untersuchungen standen die prähistorischen Mauerstrukturen und dazugehörigen Schichtpakete, die innerhalb des Turmes knapp über dem anstehenden Fels erhalten waren. Durch 14C-Daten und Kleinfunde lassen sich die massiven Mauerzüge einer frühbronzezeitlichen Wehranlage zuweisen.
Lauterach April 2015: Auf der Liegenschaft mit der Grundstücks Nummer 2889 (und ev. 2886), Unterfeldstraße in 6923 Lauterach wurde die Erbauung einer Wohnanlage mit Tiefgarage geplant. Das zu bebauende Grundstück lag innerhalb der kartierten römischen Fundzone, in der die Alpenrheintalstraßenführung vom antiken Brigantium (Bregenz) Richtung Arbor Felix (Arbon) vermutet wird. Auch römische Siedlungsreste waren nahe des Straßenverlaufs nicht ausgeschlossen. Zudem wurde beim Bau einiger Häuser in der unmittelbaren Nachbarschaft römisches Münzmaterial geborgen. Auf der insgesamt 2688 m2 großen Fläche wurden drei Suchschnitte angelegt, in denen bis auf den gewachsenen Boden abgetieft wurde. Die Untersuchungen ergaben, dass das Gelände durch moderne Nutzung, Erdbewegungen, Abschiebungs- und Planierungsarbeiten verändert worden war, wodurch ehemals vorhandene historische Nutzungshorizonte abgetragen und untermischt wurden. Lediglich in einer, von sterilen Schwemmlagen gebildeten Senke ("Sedimentfalle") konnte auf einer Fläche von 6,40 x 8 m ein Kulturschichtrest dokumentiert werden.
Volders/Hofstelle "Unterschwarz" Frühjahr 2015: Baubegleitung während des Neubaus eines Wohnhauses knapp westlich hangabwärts der eisenzeitlichen Siedlung "Himmelreich". Neben Einzelfunden aus römischer und prähistorischer Zeit (Spätbronzezeit und Eisenzeit) wurde beim Aushub der Baugrube auch ein kleines, einräumiges spätmittelalterliches-frühneuzeitliches Gebäude angeschnitten. Die trocken gesetzten Mauern dienten als Fundament für einen Holzbau, der als wirtschaftlich genutztes Nebengebäude (Schuppen/Abstellraum) einer großen Hofstelle interpretiert werden kann.