Projekte: 2021
Innsbruck, Altstadt, Hofgasse 5, November 2021: Archäologische Vorerhebungen im als Garten verwendeten Innenhof und in den oberen Stockwerken des Gebäudes, da hier 2022 ein neues Apartmenthotel entstehen soll. Im Hof kamen diverse neuzeitliche Einbauten (Kellergewölbe, Latrinenschächte) und dazugehörige Benützungshorizonte zum Vorschein. Die Suchschnitte im Bereich der Zwischenbodenfüllungen brachten zahlreiches Fundmaterial vom 16.-19. Jahrhundert ans Tageslicht.
Innsbruck, Stift Wilten, Südosttrakt, Oktober 2021: Baubegleitende Maßnahme im Bereich des „Neuen Archivs“ im Südosten des Stiftsgebäudes. Es konnten mehrere gotische bis barocke Umbauphasen (Mauereinbauten, Raumunterteilungen) und Niveauerhöhungen der Fußböden festgestellt werden.
Kartitsch, Karnischer Kamm, Juli 2021: Letzte Grabungskampagne eines mehrjährigen Projektes im Bereich der Frontlinie des 1. Weltkriegs. Im Fokus der Untersuchungen stand wie bereits das Jahr zuvor eine Baracke auf der Demut. Freigelegt und im Detail dokumentiert wurde der südliche Teil des Küchentrakts der Baracke, in dem Ablageflächen und ein großer Brennholzstapel zum Vorschein kamen.
Arzl i. Pitztal, Pfarrkirche, Mai u. Okbtober-November 2021: Im Zuge der Generalsanierung der Pfarrkirche wurden im Langhaus und Presbyterium die Fundamentmauern und zum Teil auch dazugehörige Bodenniveaus mehrerer Vorgängerkirchen freigelegt und dokumentiert. Die älteste Kirche mit halbrunder Apsis reicht bis in die romanische Zeit des 13. Jahrhunderts zurück. In den darauffolgenden Jahrhunderten wurde die Kirche mehrfach umgebaut (Rechteckchor, Erweiterung des Kirchenschiffs, später Polygonalchor und nochmalige Langhausverlängerung). Das heutige Erscheinungsbild erhielt das Gebäude mit dem letzten Umbau des Kirchenschiffs in der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Ötz, Turm zu Ötz, Mai 2021: Baubegleitende Maßnahme im Zuge des Neubaus eines Apartmenthauses in unmittelbarer Nähe des Turmmuseums von Ötz. In der Grabungsfläche ließen sich Fundamentreste der ehemaligen Umfassungsmauer des mittelalterlichen Wohnturms (heute Turmmuseum) ausmachen, die zeitlich ins späte Mittelalter und die frühe Neuzeit gehören.
Lienz, Widum St. Andrä, April 2021: Kurze 3-tägige Sondage im Bereich des nach Osten offenen Hofes des Widums. Neben neuzeitlichen Befunden im ehemaligen Innenhof und den Fundamentresten eines 1967 abgerissenen Gebäudetraktes (entstanden im 16./17. Jh.) konnten Spuren eines spätantik-frühmittelalterlichen Benützungshorizontes ausgemacht werden.
Fließ, März 2021: Im Zuge des Neubaus eines Einfamilienhauses fand eine archäologische Untersuchung im Zentrum von Fließ statt. In der kurzen baubegleitenden Kampagne kamen unzählige Pfostengruben, Auflagesteine und Mauerreste eines rätischen Hauses sowie dazugehörige Benützungshorizonte zum Vorschein. Zeitlich gehörten die Befunde in die späte Latènezeit und die römische Kaiserzeit.